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Daten und Ergebnisse der Maßnahmen



U-Werte der Bauteile und WLS-Werte der Dämmstoffe:

 Bauteil WLS
[W/mK]
Stärke
[cm
]
U-Wert
[W/m²K]
 Infos zum U-Wert
 Außenwand
0,040
 14,0 0,24 
 Dach0,035
 14,4 0,30 Gefach incl. Holzanteile
 Fenster       
---
2,8
 1,38 Wärmeschutzglas 2-fach, Ug = 1,1

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Heizungssystem:


Gas-Brennwertkessel mit 6,6 - 26,3 kW.
Da "Altgerät", nach der Sanierung völlig überdimensioniert, mit zu hoher Taktung und einer alles andere als
effizienten Heizkreispumpe. Leider wird seitens des Herstellers keine Hocheffizienz-Umrüstpumpe angeboten :-(

l
WW-Solarkollektoren, 2 Stück, mit insgesamt 4,66 m² Aperturfläche.
l
Bivalenter Warmwasser-Speicher, 300 Liter (127 Liter V_aux / 173 Liter V_sol).
l
Hierzu eine Prinzipskizze des Gesamtsystems:


       


und hier zur Brennwerttechnik:


                     


und zum Unterschied zwischen Niedertemperaturkessel und Brennwertgerät:


 
                  



Wie man erkennen kann, entweicht beim Niedertemperaturkessel durch den Kamin ein Großteil Wärmeenergie, die nicht den Bewohnern zugute kommt.



Grundlagen und Einstellungen des Heizungssystems:


1 Heizkreis, ausschließlich Stahl-Flachheizkörper (Typ 21 und 22 = doppellagig mit 1 bzw. 2
   Konvektionsblechen).

d
Elektronische Heizkörperthermostate in einzelnen Räumen (Preise ab 16,00 Euro, Stand 01.2011).
d
-  Raumluftunabhängiger Betrieb durch einen Luft-Abgas-Schornstein (LAS).
d
-  Nachtabschaltung für 7,5 Std. von Mo. bis Sa. und So. 8 Std.
l
-  Heizkurve 0,6, Anhebung 4 K, Raumtemperaturwert 20 °C.
d
-  Begrenzung der maximalen Vorlauftemperatur auf 39 °C (siehe nachstehende Grafik).
d
-  Warmwasser-Bereitung 1 x am Tag.
d
-  Warmwasser 52 °C, keine wöchentliche thermische Legionellen-Desinfektion. Grund siehe hier.
d
-  Zirkulationspumpe 1 x für 20 Min./Tag eingeschaltet.
   (hierzu gibt es seitens der Normung und den wissenschaftlichen Erkenntnissen, hinsichtlich der
   Legionellenproblematik, unterschiedliche Vorgaben / Auffassungen und muß daher individuell
   entschieden werden!)


Kein Holzofen oder andere Zusatzheizung.

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auf das Diagramm klicken

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Wie man an der Grafik gut erkennen kann, ist es nach den energetischen Maßnahmen möglich geworden, die Vorlauftemperaturen der Heizung weit abzusenken (nach der Sanierung = grüne Kurve).

Bei 0 ºC Außentemperatur beträgt die Absenkung 13,5 °C und bei -12 °C sogar 26 °C. Dies trägt einen Anteil an der Energieeinsparung.
Der überwiegende Teil wird durch verminderte Wärmeverluste über die Hüllflächen des Gebäudes und eine effizientere Heizung erbracht (Brennwertgerät in Verbindung mit einem LAS). Auch die Minderung / Eliminierung von Wärmebrücken trägt einen Energiesparanteil bei.
Nicht zu vergessen die Herabsenkung der relativen Luftfeuchte, durch die neuen und wesentlich dichteren Fenster (Stichwort Enthalpie = Wärmeinhalt der Luft) und die nun deutlich bessere Ausnutzung solarer Einstrahlungen (Stichwort selektiv beschichtetes Fensterglas).
Abschließend führte die erstmals mögliche Abschaltung der Heizung, anstatt nur einer Absenkung vorher und die Möglichkeit die Raumtemperatur abzusenken, zu einer Gesamt-Energieeinsparung von rd. 80 %.


Hier eine Grafik, in Bezug auf die Verteilung der Jahresheizarbeit:






Die Wärmebelastungen sehen folgendermaßen aus:





Ein zusätzlicher Effekt - neben der Einsparung von Heizwärmeenergie - ist die Einsparung von Strom. Das Brennwertgerät hat eine Leistungsaufnahme von 207 W, bei 100 % Nennwärmeleistung (26,3 kW) und von 69 W, bei 30 % (7,9 kW). Da
die neue Heizlast, selbst bei Außentemperaturen um -12 °C, bei max. 5,5 kW liegt, bedeutet das, dass die Leistungsaufnahme im Heizbetrieb nie über 69 Watt hinausgeht.

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d
Wandaufbau und bauphysikalische Werte:


Ursprungszustand:  (1,31 W/m²K im Bereich der Verschieferung)





Trotz 22 ºC Lufttemperatur ist die Wandoberfläche nur 12 ºC kalt.
Außerdem fällt in einem weiten Bereich der Wand Tauwasser aus!




Nach energetischer Modernisierung:




         

Obwohl die Lufttemperatur, um 2 ºC, auf aktuell 20 ºC gesenkt wurde, ergibt sich eine Innenwanddtemperatur von über 18 ºC. Zur Erinnerung: Vor der Dämmmaßnahme betrug sie nur 12 °C, bei 22 °C Lufttemperatur!

Energieeinsparung und erhöhtes Wohlbehagen sind das Ergebnis.
Als willkommener Nebeneffekt werden zusätzlich die Lüftungswärmeverluste reduziert.

Die Wand ist jetzt zusätzlich dauerhaft trocken, weil frei von Tauwasser.

Durch die Dämmung hat sich hier der Wärmeverlust um den Faktor 7,2 bzw. 5,5 verringert ! 



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Kontrolle der Ausführung der Arbeiten, mittels Thermografie




Die benutzte Kamera hat eine hohe geometrische Auflösung von 360 * 240 Pixeln. Temperaturauflösung ± 0,03 K.


Zum Zeitpunkt der Messung betrug die Außentemperatur -7 °C.
Wärmebrücken sind nicht erkennbar.


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Verwendete Baustoffe und Materialien:


        6-Kammer-Fensterprofile im Querschnitt

      
 
Uf-Wert 1,1 W/(m²K)





Prinzip des verwendeten WDVS (Schienensystem)

               



Das abgebildete System wird bei nicht sicher tragfähigen Untergründen oder solchen bei denen mit
Bewegungen zu rechnen ist eingesetzt.

Diese Art der Befestigung verbessert den Schallschutzwert der Wand.



Der untere Abschluss (sog. Sockelprofil) sollte beispielhaft wie nachfolgend ausgeführt werden:

  
               

So wird ein wärmebrückenfreies Detail erreicht.
Da selbst bei einem EFH um die 40 m umlaufend zu montieren sind, sollte man die Auswirkung auf den Wärmeverlust des Gebäudes, durch Montage einer "normalen" Schiene, nicht unterschätzen.

Hierbei gilt der Grundsatz: Je besser ein Gebäude gedämmt ist und dabei auf eine möglichst wärmebrückenfreie Ausführung geachtet wurde, desto größer ist die Auswirkung der (übriggebliebenen) Wärmebrücke(n).

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Alle bauphysikalischen Grafiken wurden hiermit erzeugt:  Bastelitis
Für die Genehmigung, diese hier verwenden zu dürfen, danken wir dem Betreiber der Site ;-)